Geothermische Energie wird aus der Hitze im Erdinnern gewonnen und kann -je nach Tiefe- unterschiedlich verwendet werden: Um Gebäude zu wärmen, zu kühlen und sogar um Strom zu erzeugen. Bislang spielte Geothermie im EU-Energiemix nur eine untergeordnete Rolle, dabei sind die Vorteile immens. Doch das soll sich nach dem Willen des Europaparlaments nun ändern: Mit breiter Mehrheit beschloss es im Januar, Geothermie stärker zu fördern und bessere Bedingungen zu schaffen. Jens Geier hat gemeinsam mit seinem dänischen Kollegen, dem Schattenberichterstatter Niels Fuglsang, viele Anträge und jede Menge Input in den erfolgreich Gesetzgebungsprozess eingebracht.
Erdwärme steht den ganzen Tag, das ganze Jahr wetterunabhängig und verlässlich zur Verfügung. Sie ist krisensicher, denn Erdwärme kann direkt vor Ort und vor allem auch in Deutschland produziert werden. „Geothermie ist eine stabile, heimische Energiequelle, die uns unabhängig macht, zum Beispiel von russischem Gas“, sagt Jens Geier. Das ist vor allem für NRW interessant: Rund 70 Prozent der Fläche Nordrhein-Westfalens sind für die Gewinnung von Erdwärme geeignet, viele Modellprojekte existieren bereits. Das hat Gründe: Unter dem damaligen SPD-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement wurden bereits 2002 die Potentiale für Erdwärmenutzung in NRW vom Geologischen Dienst ermittelt. Unter www.geothermie.nrw.de kann für jeden Standort in NRW abgefragt werden, wie hoch das geothermische Potential in 100 Meter Tiefe ist. „Die Risiken von geothermischer Energie sind gering, genau wie die Eingriffe in die Natur. Außerdem ist Erdwärme CO2-frei, also klimaneutral, und nach den Anfangsinvestitionen eine der günstigsten Energieformen überhaupt“, freut sich Jens Geier. Deshalb sei es zentral, in Europa die besten Bedingungen für Geothermie zu schaffen.
„Insgesamt bin ich mit dem beschlossenen Bericht sehr zufrieden. Wir brauchen dringend bezahlbare, verlässliche, klimaneutrale Energie in Europa und der Bericht ist ein wichtiger, erster Schritt!“, fasst Jens den Stand zusammen. Die Europäische Kommission muss aufgrund des Initiativberichts nun einen Aktionsplan vorlegen. Aufgrund der anstehenden Europawahlen im Mai wird sich dies voraussichtlich in die nächste Legislaturperiode verschieben.