EU bewilligt 3 Mio. Euro für Umschulung von Vallourec-Beschäftigten

Das EU-Parlament bewilligt heute am 24. April 2024 3 Millionen Euro für Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für ehemalige Vallourec-Beschäftigte, die aufgrund der Werkschließungen in Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf bis zum Jahresende ihren Job verlieren. Damit ko-finanziert die EU die Maßnahmen, die im Rahmen des gemeinsamen Aktionsplans zwischen Vallourec, Arbeitnehmer:innen und den deutsche Behörden ausgehandelt wurden.

Jens Geier, Berichterstatter zum Antrag und haushaltspolitischer Sprecher der SPD im Europäischen Parlament:

„Die Bewilligung dieser Mittel ist ein Zeichen europäischer Solidarität für die Arbeitnehmer:innen von Vallourec. Unser Ziel vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels muss sein, dass die rund 800 Betroffenen schnell wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Für die Transformation zu einem klimaneutralen Industriestandort werden wir das Knowhow dieser Menschen mittelfristig brauchen. Die Werksschließungen stellen die Region vor enorme arbeitsmarktpolitische Probleme. Die EU wird hier regionalpolitisch deutlich mehr investieren müssen.“

Rodion Bakum, Landtagsabgeordneter von Mülheim an der Ruhr, zeigt sich erleichtert und erfreut:

„Das ist einfach eine starke Unterstützung für die ehemaligen Beschäftigten von Vallourec. Ich bin dem europäischen Parlament sehr dankbar, dass es sich unserer Probleme vor Ort annimmt. Auch wenn das Geld natürlich nicht den Verlust der Jobs ausgleichen kann, ist es doch eine wichtige Hilfe für die Menschen hier, damit sie ihr Berufsleben fortsetzen können.“

Zanda Martens, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Düsseldorf und Vorsitzende der SPD Düsseldorf:

„Es schmerzt, dass es weder Stadt- noch Landes- oder Bundespolitik gelungen ist, die unternehmerische Entscheidung von Vallourec abzuwenden, aus reinem Profitinteresse einen Industriebetrieb zu schließen, in dem Röhren hergestellt werden könnten, die wir bei unserer Wärmewende hier dringend benötigen. Der Schaden für unsere Industrie und die Menschen, die ihre gut bezahlten Arbeitsplätze verlieren, ist enorm und geht weit über Düsseldorf hinaus. Die vom EU-Parlament beschlossenen 3 Millionen Euro für Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für die betroffenen Beschäftigten sind aber keine rückwärtsgewandte Abwicklung einer traditionsreichen Industriegeschichte – sie sind vielmehr eine äußerst wichtige Investition in die Fachkräfte, ohne deren Erfahrung und Fähigkeiten die Zukunft unserer Wirtschaft nicht zu denken ist.“

Die Co-Vorsitzende der Düsseldorfer Ratsfraktion, Sabrina Proschmann, freut sich ebenfalls über die Mittel von der Europäischen Union:

„Auch wenn es für Düsseldorf weiterhin ein herber Verlust ist, dass Vallourec geschlossen hat, und wir immer noch auf eine geeignete industrielle Nachnutzung warten, ist es dennoch wichtig, dass die Menschen vor Ort Perspektiven für eine neue Arbeitsstelle bekommen. Dass die EU vor Ort finanziell hilft, ist ein gutes Zeichen. Für die Zukunft braucht es von europäischer Ebene eine aktive Industriepolitik, damit wir auch in Düsseldorf weiter gute Arbeitsplätze halten und neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen können.“

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