Schluss mit dem Kabel-Chaos! EU beschließt einheitliches Ladegerät für Handys, Tablets und Kameras

Rund 420 Millionen elektronische Geräte kaufen europäische Verbraucher*innen pro Jahr. Für viele Geräte benötigen sie unterschiedliche Ladekabel, denn trotz Selbstverpflichtung der Industrie konnten sich die Konzerne nicht auf eine einheitliche Ladebuchse einigen. Ganze Schubladen voll unterschiedlicher Ladekabel in Privathaushalten sind die Folge. Europaweit führt das zu 11.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr – nur für Ladegeräte. Doch damit ist nun Schluss: In der gesamten europäischen Union dürfen Hersteller*innen ab 2024 neue Modelle nur noch mit einem Einheitskabel verkaufen.

USB-C wird neuer Standard

Bis Ende 2024 wird USB-C als neuer Standard für nahezu alle tragbaren elektronischen Geräte vorgeschrieben. Der Einsatzbereich der neuen Richtlinie umfasst Handys, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer, Spielekonsolen, Keyboards, E-Reader, Navis, Headsets und tragbare Lautsprecher. Damit können Verbraucher*innen dann mit ein und demselben Ladekabel verschiedene Geräte aufladen. Ab 2026 gilt der neue Standard sogar auch für Laptops.

Neu ist außerdem, dass beim Kauf nun schon beim ersten Blick auf die Verpackung klar werden muss, ob mit dem Gerät ein neues Kabel geliefert wird oder nicht. Hierfür wird es extra Piktogramme geben.

Europa macht erfolgreich Druck und schafft Fakten

Auf Druck der Kommission hatten sich 14 Handy-Hersteller 2009 in einer Selbstverpflichtung auf ein einheitliches Netzteil geeinigt. Auf ein einheitliches Ladekabel warteten Verbraucher*innen jedoch vergebens– auch, weil dies nicht im Verkaufsinteresse der Konzerne lag. Da eine freiwillige Einigung der Industrie nicht in Sicht war, mussten Kommission und Parlament aktiv werden und ein Einheitskabel beschließen. “Mit der neuen Regelung werden zum einen die Preise sinken, weil nicht mehr für jedes Gerät ein neues Kabel gekauft werden muss, zum anderen fällt weniger Elektroschrott an. Gut für Geldbeutel und Umwelt – besser geht’s nicht!“ freut sich Jens Geier.

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„Eine Europäerin für Europa“ – Katarina Barley als SPD-Spitzenkandidatin nominiert

Das SPD-Präsidium hat Katarina Barley heute in Berlin als Spitzenkandidatin für die Europawahl am Sonntag, 9. Juni 2024 nominiert.

Jens Geier, Vorsitzender der SPD-Europaabgeordneten:
„Katarina Barley tritt als Europäerin für Europa an. Die Deutsch-Britin verfügt über große Erfahrung aus ihrer Zeit am Bundesverfassungsgericht, im Bundestag, als Bundesministerin mehrerer Ressorts und im Europäischen Parlament. Mit Katarina Barley, der Europa-SPD, den SPD-Minister*innen und dem Bundeskanzler können wir gemeinsam in Deutschland und auf europäischer Ebene eine soziale Politik durchsetzen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger erleichtert.

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SPD im Europäischen Parlament

Nein zu Ausbeutung und Umweltzerstörung, ja zu einer humanen und kreislauffähigen Textilindustrie – Europa-SPD kämpft für faire, umweltfreundliche und gesunde Mode

Rund 60 Kleidungsstücke pro Jahr kauft jede Konsument:in in Europa durchschnittlich. Mehr als doppelt so viel wie vor 15 Jahren. Zugleich wird Mode nur noch halb so lange getragen. Das hat System, denn die Modeindustrie schafft immer schnellere Trends und bringt immer mehr Kollektionen im Jahr heraus. Die Folge: Es wird mehr Kleidung hergestellt, als in der EU an den Mann und die Frau gebracht werden kann. Oft ist die schnelllebige Trend-Mode von geringer Qualität und wird unter Bedingungen produziert, die kaum die Grundbedürfnisse der Beschäftigten in den Textilfabriken deckt:

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SPD im Europäischen Parlament

Soziale Erleichterungen statt weitere Räte, Konferenzen und Arbeitskreise

Die anhaltend hohe Inflation belastet die Menschen in Europa. Doch für europäische Sozialgesetze wendet die Kommissionspräsidentin nur zwei Minuten ihrer einstündigen Rede auf. Soziale und finanzielle Erleichterung schaffen wir nicht mit einem Dutzend weiterer Konferenzen, Arbeitskreise und Räte, die die Kommissionspräsidentin jetzt in Aussicht stellt, sondern mit Gesetzesvorschlägen. Da gab es zu wenig Konkretes in dieser Aufzählung schöner Überschriften. Nötig wären etwa klare Ziele zur Eindämmung von Armut oder der weitere Einsatz für eine europäische Kindergrundsicherung.

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SPD im Europäischen Parlament

Turbo für Erneuerbare – EU-Parlament stimmt über schnellere Genehmigungen für Wind- und Sonnenstrom ab

Das Europäische Parlament stimmt am morgigen Dienstag über Vereinbarungen ab, die Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien vereinfachen und beschleunigen sollen. Jahrelange Verfahren sind bisher die größte Bremse für mehr Energie aus Wind und Sonne. Heute debattiert das Plenum bereits über die Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED IV in Straßburg.

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